CIfA Deutschland positioniert sich zur Bewegung #IchBinHannah - einer Graswurzel-Initative, die prekärer Arbeit in der Wissenschaft ein Gesicht geben möchte. Sie entstand ursprünglich als Twittertrend als Reaktion auf ein Erklärvideo des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG).
In dem Video beschreibt eine fiktive Person, Hanna, die (vermeintlichen) Vorteile dieses Gesetztes, viele fühlten sich davon jedoch eher verhöhnt denn unterstützt. #IchBinHanna argumentiert deshalb - sehr stark zusammengefasst - dafür, dass das Gesetz eine akademische Karriere unplanbar macht sowie ein wissenschaftliches Präkariat kreiert. Auf die noch andauerende Initiative #IchBinHanna haben bereits tausende Einzelpersonen, Institutionen und Verbände reagiert und sich positioniert. Auch CIfA Deutschland ist hier keine Ausnahme - in einer gemeinsamen Stellungnahme zu #IchBinHanna mit der DGUF gegenüber dem BMBF stellen wir uns hinter die Bewegung. Insbesondere befremden uns:
- die nur sehr zögerlich auf den Weg gebrachte Evaluation des WissZeitVG,
- die anhaltende mangelnde Grundfinanzierung der Universitäten und
- die unwürdigen Verhältnisse im Drittmittelwesen, wo aufgrund der von der Forschungsförderung geformten Dynamik sehr viel kostbare Lebenszeit in das Anträge-Schreiben und Anträge-Begutachten verschwendet wird. Zeit, die besser dem Leben und dem Forschen zu Gute käme.
Es geht uns nicht primär um "mehr Geld", sondern um einen besseren, menschlicheren Umgang mit dem vorhandenen Geld. Gerade in Zeiten besonderer Mittelknappheit wäre dies umso mehr geboten.
Neben unserer eigenen Stellungnahme unterstützen wir die Erklärung von Wissenschaftsverbänden zur Prekarität wissenschaftlicher Laufbahnen und #IchbinHanna der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA), dem Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V. (VHD) und der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS).