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CIfA German Group

CIfA Deutschland unterzeichnet europäisches Manifest für die Berufsarchäologie

Europaweit wächst das Engagement für eine stärkere Anerkennung und Regulierung der privatwirtschaftlichen Archäologie. Ein wichtiger Meilenstein in dieser Entwicklung ist die Unterzeichnung des „Manifesto for Archaeology Professionals and its Recognition in Europe“, das den Beginn des Europäischen Netzwerks für Präventivarchäologie markiert.

CIfA Deutschland war bei der offiziellen Unterzeichnung in Madrid durch Beiratsmitglied Sascha Piffko vertreten, der das Manifest im Namen des deutschen Berufsverbandes mitunterzeichnete. Initiiert wurde die Erklärung von der spanischen Plataforma Estatal de Profesionales de la Arqueología, um europaweit ein gemeinsames Bekenntnis zu fairen beruflichen Rahmenbedingungen, gesellschaftlicher Anerkennung und einer nachhaltigen Zukunft für die Archäologie abzugeben.

Präventive Archäologie als Schlüssel zum Schutz des kulturellen Erbes

Das Manifest betont die zentrale Rolle der präventiven Archäologie als eines der wirksamsten Instrumente zum Schutz des kulturellen Erbes Europas. Sie dient dazu, die Auswirkungen von Bauprojekten und Raumplanung auf archäologische Fundstätten frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu mindern. Dadurch wird die Vergangenheit aktiv in die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft einbezogen – im Sinne einer nachhaltigen, kulturell bewussten Entwicklung.

Trotz rechtlicher Grundlagen wie der Konvention von La Valletta (1992) und der Faro-Konvention (2005) ist die archäologische Praxis in Europa weiterhin von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, ungleichen gesetzlichen Regelungen und mangelnder gesellschaftlicher Anerkennung geprägt.

Forderungen des europäischen Manifests

Das Manifest formuliert konkrete Ziele und Maßnahmen, um die Situation der Berufsarchäologie in Europa zu stärken:

  • Berufliche Anerkennung: Präventive Archäologie soll als Tätigkeit von öffentlichem Interesse mit europaweiten Standards für Ausbildung, Ethik, Gesundheit und Sicherheit etabliert werden.
  • Faire Arbeitsbedingungen: Archäologinnen und Archäologen benötigen sichere, stabile Arbeitsverhältnisse und eine Bezahlung, die ihrer Qualifikation und Verantwortung entspricht.
  • Rechtliche Harmonisierung: Die Umsetzung der bestehenden europäischen Konventionen soll in allen Mitgliedstaaten sichergestellt werden.
  • Gesellschaftliche Anerkennung und Partizipation: Präventive Archäologie ist kein Hindernis, sondern ein Mehrwert für Nachhaltigkeit, Identität und sozialen Zusammenhalt.

Das Manifest ruft europäische Institutionen, Verwaltungen, Fachverbände sowie Bürgerinnen und Bürger auf, die präventive Archäologie als kulturelles Recht, öffentliche Verantwortung und würdiges Berufsfeld zu begreifen. 

 

Europäische Zusammenarbeit für die Zukunft der Archäologie

Mit der Unterzeichnung setzt CIfA Deutschland gemeinsam mit seinen europäischen Partnerorganisationen ein deutliches Zeichen für Zusammenarbeit, Sichtbarkeit und Stärkung der archäologischen Berufspraxis. Das Engagement soll dazu beitragen, die archäologische Arbeit in Europa langfristig zu professionalisieren, sozial abzusichern und als unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Erbes sichtbar zu machen.

Den Volltext des Manifests finden Sie dort: https://plataformadearqueologia.es/en/news/creating-european-networks-archaeology/

Stand: Okt. 2025

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